Krippenausstellung im Diözesanmuseum Limburg
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Das Diözesanmuseum lädt zum Jahresende zu seiner Krippenausstellung ein. Diese trägt den Titel „…weil in der Herberge kein Platz für sie war“ und schlägt einen Bogen vom 14. Jahrhundert bis heute. Damit zeigt sie den Wandel in der Kunst, in der Gesellschaft und schlägt einen Bogen von damals bis heute in der Flüchtlingsproblematik.
Damals wie heute
Die Weihnachtsgeschichte ist nicht nur Maria und Josef im Stall, in der Krippe das Jesus-Baby und Haustiere drumherum. Eine romantische Vorstellung, doch eigentlich nur der Mittelpunkt in einer Flüchtlingsgeschichte, welche die kleine heilige Familie durchläuft. Die kleine Familie mit der hochschwangeren Maria macht sich auf Befehl von Kaiser Augustus auf den Weg nach Bethlehem. Dort finden sie nirgendwo eine Herberge und können am Ende in einem Stall übernachten, in welchem auch Jesus zur Welt kommt. Nicht lange können sie dort bleiben, denn sie müssen nach Ägypten fliehen, weglaufen vor König Herodes.
Auch heute gibt es Flüchtlinge und das Thema dringt immer wieder in unser Bewusstsein. Menschen flüchten vor Krieg, auf der Suche nach einem besseren Leben. Und dies nimmt das Diözesanmuseum in seiner Ausstellung mit auf und schlägt einen großen Bogen über 2000 Jahre zurück. Im Vordergrund die heilige Familie, im Hintergrund Fotos aus den Flüchtlingslagern. Jedem ist Moria in Griechenland ein Begriff oder die aktuell menschenunwürdigen Zustände an der polnisch-belarussischen Grenze.
Wandel der Gesellschaft
Doch die Ausstellung zeigt noch mehr. Die Darstellung der heiligen Familie im Wandel der Zeit zeigt auch einen Wandel in der Rolle der Figur Josef. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war die Herbergssuche in den Darstellungen nie Thema gewesen. Und Josef wandelte sich von einer Randfigur zum Macher und Gestalter. Am Anfang weniger Teil der Familie wurde er ab dem 18. Jahrhundert zur handelnden Figur.
Neben den geschichtlichen und gesellschaftlichen Aspekten der Ausstellung besticht sie auch durch ihre zahlreichen Einzelheiten und Schönheiten. Ein Blickfang ist immer wieder die Neapolitanische Krippe aus dem 18. Jahrhundert, welche neben der Geburt Jesu auch viele Einzelheiten des alltäglichen Lebens zeigt.
Skulpturen, Holzschnitte und Zeichnungen nähern sich unterschiedlich der Thematik. Krippenfiguren waren häufig Gebrauchsgegenstände und wenn man sich diese Figuren genau betrachtet, erkennt man auch, dass Teile von ihnen mit der Zeit abgebrochen und nun wieder restauriert worden sind. Es ist eine Ausstellung, die sich um die Weihnachtszeit sehr lohnt und die ich sehr empfehlen kann.
Öffnungszeiten
Die Ausstellung ist bis zum 30.Dezember geöffnet. Danach schließt das Museum bis zum 1. April.
Das Museum ist zu folgenden Zeiten geöffnet:
Dienstag bis Samstag 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr
Sonn- und Feiertags 11 bis 17 Uhr
Am 24. und 25. Dezember ist das Museum geschlossen
Mehr findet ihr auf der Homepage des Museums.