Spurensuche in der Burgruine Merenberg
Ritter und ihre Gefolge haben Spuren in der Region hinterlassen. Von weitem ist die Burgruine Merenberg zu sehen, wie sie oben auf einem Basaltkegel ruht. Es lohnt sich, einen Abstecher zu ihr zu machen.
Eine wunderschöne Anlage eröffnet sich dem Besucher, wenn er den Schlossberg erklommen hat. Stolz steht der 22 Meter hohe Turm in der Mitte der Anlage.
108 Treppenstufen geht es die Wendeltreppe hinauf. Oben angekommen gibt es vom Bergfried aus einen herrlichen Ausblick über die Gegend rund um Merenberg. Zudem erschließt sich nochmal eine völlig andere Perspektive auf die Burgruine, von der eine Ecke des dreieckstöckigen Palais sowie Reste von Außenmauern und Kellern noch vorhanden sind.
Die früheste Urkunde zu Merenberg stammt aus dem Jahr 1129, in der Ritter Hartrad I. als Herr zu Merenberg erwähnt wird. Der Rittersitz auf der Burg befand sich an einem strategischen Punkt, um das Wegenetz zwischen der Lahn, Gleiberg und dem Kloster Schiffenberg zu kontrollieren. Ende des 13. Jahrhunderts hatte das Rittergeschlecht einen Grafentitel und Merenberg erhielt 1290 unter Hartrad IV. Marktrecht. Dies war gleichzeitig der Höhepunkt der merenbergischen Herrschaft. Nach dem Tod von Hartrad IV. erhielten seine Töchter das Erbrecht. Mit der Heirat der ältesten Tochter Gertrud mit Johann von Nassau 1333 ging dieses an das Haus Nassau-Weilburg über.
Bauhistorisch ist aus den frühen Jahren nichts bekannt und auch nicht untersucht. Aus dem Jahr 1594 sind Überlieferungen zum Schlossbau vorhanden. Der schlechte Zustand der Anlage wird darin beklagt. Aus 1617 gibt es einen Eintrag, dass die Burg abgerissen werden soll. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg durch ein Feuer zerstört und nicht wieder aufgebaut.
Lange Ruhe um die Burg
Danach war es lange still um die Burgruine und erst in der Romantik des 19. Jahrhunderts erwachte das Interesse wieder. Das Herzoglich Preußische Staatsministerium erließ 1816 eine Verfügung, dass die „Ruine des Merenberger Schlosses als Zierde der dortigen Gegend geschont und keine Steine für anderes Bauwesen entfernt werden dürfen. Seitdem wurde die Anlage auch regelmäßig überprüft und gepflegt. Auch erst in dieser Zeit erhielt der Bergfried seine Wendeltreppe, die zementierte Plattform sowie die Zinnen. Bis heute finden regelmäßig Ausbesserungs- und Instandhaltungsarbeiten an der Burg statt, welche als besonders charakteristisch für die Gegend gilt. Betreut wird die Burg von der hessischen Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, da sie mit zum kulturhistorischen Erbe zählt und zu einer Zeitreise in die Geschichte einlädt.
Merenberg liegt nordwestlich von Weilburg. Von der B49 kommend ist die Burgruine Merenberg bereits zu sehen, wie sie sich auf ihrer Hügelkuppe erhebt. Merenberg-Ost fahrt ihr runter, durch Merenberg hindurch und am Ortsausgang gibt es einen Parkplatz, von dem aus ihr zur Burgruine hochlaufen könnt.