Gedenkstätte Hadamar

Gedenkstätte Hadamar – Geschichte Entdecken

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Wer geschichtlich interessiert ist, dem empfehle ich einen Besuch in der Gedenkstätte Hadamar. Diese befasst sich mit einem dunklen Teil der Geschichte.

Die Gedenkstätte Hadamar auf dem Mönchberg ist internationaler Ort des Gedenkens. Sie erinnert an die Opfer der nationalsozialistischen Euthanasie. Von 1941 bis 1945 wurden fast 15.000 Menschen in der damaligen Tötungsanstalt ermordet.

Heute ist der Ort ein Ort des Gedenkens, des Forschens und des Bildens. Der Ort ist eine Einladung an die Besucher, sich zu informieren und sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Mit diesem Erbe erfüllt die Gedenkstätte heute eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe und arbeitet die Geschichte auf. Erinnern und daraus Lehren für die Zukunft ziehen, ist wichtiger Kern der Arbeit.

Eingang Gedenkstätte Hadamar

Gedenkstätte Hadamar besuchen

Die Gebäude auf dem Mönchberg wurden 1883 als „Corrigendenanstalt“ errichtet. Zu dem Komplex gehört ebenfalls das benachbarte Franziskanerkomplex. Ein anderer Begriff ist Arbeitshaus. In diese Anstalt wurden Menschen eingewiesen, welche gesellschaftlich ausgegrenzt waren wie Bettler oder Landstreicher. 1906 wurde dieser Gebäudekomplex zur Heil- und Pflegeanstalt Hadamar, eine psychiatrische Klinik.

Von Januar bis August 1941 wurden im Rahmen der T4-Aktion überwiegend psychisch kranke und behinderte Menschen mit Gas ermordet. Zwischen 1942 und 1945 wurden die Patienten im Rahmen der dezentralen Euthanasie mit Medikamenten ermordet.

Im Hauptgebäude der ehemaligen Tötungsanstalt befindet sich heute die Gedenkstätte. Diese gibt Einblicke in die Abläufe des Systems der Nationalsozialisten, zeigt Opfergeschichten und Täterbiografien. Hinter dem Gebäude befindet sich die Busgarage. Mit Bussen wurden die Patienten aus den ganzen Zwischenanstalten nach Hadamar gebracht. Von der Busgarage ging es direkt in den Keller, wo sie mit Kohlenmonoxid vergast und danach im Krematorium eingeäschert wurden.

Ehemalige Busgarage in der Gedenkstätte Hadamar

Gedenklandschaft

Bis heute weiß man nicht, wo die Asche der Menschen aus der ersten Tötungsphase hingebracht wurde. Die Menschen aus der zweiten Tötungsphase wurden auf dem Friedhof hinter der Anstalt in Massengräbern beerdigt. Diese Fläche wurden ab 1964 zur Gedenklandschaft gestaltet. Über 160 Stufen geht es den Berg hoch und die Besucher erreichen die Gedenklandschaft. Auf dem Weg nach oben gibt es über Schautafeln geschichtliche Einblicke zum Friedhof.

Oben angekommen sind mehrere Grabsteine zu sehen mit den verschiedenen Glaubenssymbolen für die Christen, die Juden und die Muslime. Am Ende steht eine Stele mit der Inschrift „Mensch achte den Menschen“. Von dort oben gibt es einen weiten Blich über die Stadt Hadamar.

Gedenkstätte Hadamar

Gedenklandschaft Gedenkstätte Hadamar

Der Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV) ist Träger der Gedenkstätte. Dieser gründete sich 1953 und übernahm alle Einrichtungen, die von den Nationalsozialisten für die Ermordung von kranken und behinderten Menschen missbraucht worden waren. Die Gedenkstätte in Hadamar ist der zentrale Ort in Hessen für die Gedenk- und Erinnerungsarbeit.

Aktuell arbeitet die Gedenkstätte Hadamar an einer Neukonzeption der Ausstellung und kann zukünftig beide Gebäudeflügel der ehemaligen Heilanstalt nutzen. Das Land Hessen unterstützt die Neukonzeption der Gedenkstätte Hadamar mit vier Millionen Euro bis zum Jahr 2025. Der Bund beteiligt sich mit weiteren rund fünf Millionen Euro für die Jahre 2021 und 2022 sowie der Landeswohlfahrtsverband mit rund vier Millionen Euro.

Informationen

Die Gedenkstätte ist in weiten Teilen barrierefrei zugänglich. Über eine Rampe gelangt ihr ins Gebäude. Im Gebäude selbst sind Aufzüge, um alle Bereiche der Ausstellung zu erreichen. Die Gedenklandschaft ist bedingt barrierefrei – sie kann mit dem Auto angefahren werden. Informationen dazu gibt es von der Gedenkstätte.

Zur kommunikativen Barrierefreiheit gibt es erste Angebote in leichter Sprache. In der Neuausrichtung der Ausstellung möchte die Gedenkstätte weitere Maßnahmen umsetzen, um eine barrierefreie Kommunikation zu ermöglichen.

Öffnungszeiten

Montag bis Donnerstag 9 bis 16 Uhr

Freitag 9 bis 13 Uhr

Erster und dritter Sonntag im Monat 14 bis 17 Uhr mit öffentlichen Führungen

Der Besuch der Ausstellung ist kostenfrei

Alle Informationen findet ihr ebenfalls auf der Interseite der Gedenkstätte.

Nach dem Besuch der Gedenkstätte empfehle ich als Ausgleich und zur Ruhe einen Besuch im Rosengarten Hadamar.

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