Herbstliche Wanderung zur Blasiuskapelle
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Jetzt im Herbst zeigt sich der Blasiussteig von seiner schönen Seite mit den gelben-roten Farben. Kommt dann noch die Sonne heraus, dann sollte sich jeder nach draußen locken lassen. Eine Besuch der Blasiuskapelle lohnt sich sehr. Insgesamt geht es auf 20,8 Kilometern um Dornburg herum auf den Blasiussteig. Es gibt vieles auf dem Weg zu entdecken.
Diesmal führte uns der Weg vom Waldparkplatz oberhalb von Wilsenroth hoch zur Blasiuskapelle. Von dort gibt es einen wunderschönen Blick ins Tal. Am Nachmittag taucht zudem die Sonne die Kapelle in ein wunderschönes Licht. Wenn ihr von Frickhofen nach Wilsenroth fahrt, könnt ihr die Kapelle bereits oben auf einer Anhebung aus dem Wald heraus blitzen sehen. Der Blasiusberg, früher aus Clesberg, auf dem die Kapelle steht, ist ein Ausläufer des Basaltmassivs „Watzenhahn“. Die Bergkuppe steht unter Naturschutz.
Der Weg führt leicht nach oben, lässt sich jedoch gut gehen. Rund 20 Minuten braucht es vom Parkplatz hoch zur Kapelle. Am Rande stehen eine erhöhte Bank, wo die Beine mal richtig baumeln können, ein Waldklo mit Klopapier und Lesestoff und eine Ruhebank mit schönen Blick nach Frickhofen hin.
Kurz vor der Kapelle beginnt dann der Kreuzweg mit Stelen zum Innehalten. Oben angekommen öffnet sich eine große Lichtung, an deren Ende die Kapelle steht. Um die Kapelle herum eröffnet sich ein weiter Blick ins Limburger Becken bis hin zum Feldberg und weit über den Elbbachgrund.
Lange Geschichte der Kapelle
Bereits ab 630 stand auf diesem Hügelsporn eine hölzerne Kapelle, welche dem Heiligen Michael geweiht war. Und bereits davor befand sich auf dem Berg wohl eine Kultstätte, dem Gott Wotan geweiht. Ausgrabungen wiesen auf Zeugnisse als Opferstätte in der Keltenzeit hin. Die Blasiuskapelle ist eine der ältesten Kirchen in der Region. Anfang des 10. Jahrhunderts wurde ein Kirchspiel mit der Michaelskapelle als Zentrum eingerichtet, der Friedhof befand sich auf dem Berg. Die steinerne Kirche entstand um 1150. Herren waren die Grafen von Nassau, die die Kirche später dem Deutschen Orden schenkten. Am 21. Juni 1657 wurde der Berg samt Kirche und allem was sich darauf befand für 105 Reichsmark an die Gemeinde Frickhofen verkauft.
Viele Jahre war die Kirche Pfarrkirche für die umliegenden Dörfer Dorchheim, Dorndorf, Frickhofen, Langendernbach, Mühlbach, Waldmannshausen und Wilsenroth, bis die Pfarrrechte 1746 an die neu errichtete, größere Martinskirche in Frickhofen übergingen. In der Folgezeit verwahrloste die Kirche und es stand sogar ihr Abriss im Raum. Johann Wilhelm Bausch, Pfarrer von Frickhofen und später Bischof von Limburg, konnte den Abbruch verhindern.
Heutige Bau nach Brand
1869 gab es aufgrund eines eingeschlagenen Blitzes einen Brand in der Kirche und infolgedessen wurde sie umgebaut, so wie sie heute ist. Es fand eine Verkürzung des Turmes statt sowie seine Umgestaltung zum Chorraum. Der Turm ist die einzige, größere erhaltene Bausubstanz aus dem Mittelalter. Das Mittelschiff wurde zudem verlängert und die Kirche erhielt zwei Seitenschiffe. Der Hochaltar in der Kirche stammt aus 1650. Im rechten Seitenschiff befindet sich ein beschädigtes, romanisches Taufbecken. Der barocke Marienaltar stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert. Die Figuren der Heiligen im Mittelschiff stammen aus den 50er Jahren.
Der Kreuzweg zur Kapelle besteht aus 14 Stationen. Dieser Weg wurden kurz vor 1900 errichtet. Gegenüber der Kapelle befindet sich auf der Lichtung ein Gefallenenmahnmal mit Außenaltar, welcher 1953 bis 1955 errichtet wurde.
Neben der offiziellen Geschichte ranken sich auch Legenden um diese alte Kirche. So soll es einen unterirdischen Tunnel zur Dornburg gegeben haben, durch welche die Raubritter von Ellar in die Burg eingedrungen sind.
Von der Blasisuskapelle zum Hildegardisfelsen sind es ungefährt 2,5 Kilometer. Welche traurige Liebesgeschichte hinter dem Hildegardisfelsen steckt und was es auf dem Blasiussteig noch zu entdecken gibt, erfahrt ihr im Beitrag „Um Dornburg herum auf dem Blasiussteig“.