Ewige Eis Dornburg

Ewige Eis in Dornburg – Kühlste Ort in der Region

Contents

Wenn die Temperaturen über 30 Grad ansteigen und uns gehörig ins Schwitzen bringen, dann empfiehlt sich ein Besuch beim Ewigen Eis in Dornburg, wo die Außentemperaturen angenehme 20 Grad betragen und ganz nah am Berg dran sogar bis auf 3 Grad sinken. 

Vom Ewigen Eis in Dornburg hat sicher schon jeder mal gehört. Auch mir war es lange Zeit nur ein Begriff. Doch inzwischen besuche ich diesen Ort sehr gerne.  Aus Frickhofen raus Richtung Wilsenroth befindet sich nach dem Bauhof auf der rechten Seite ein kleiner Parkplatz, von dem aus es 300 Meter weiter zum Ewigen Eis geht. Je näher ich der Stelle komme, umso merklicher wird es kühler.

Kühle Luft aus dem Berg

Die Stelle selbst wirkt zuerst recht unscheinbar. Zwei große, vergitterte Öffnungen lassen einen Blick in den Berg zu. Sie befinden sich am Ende eines Hanges, auf dem Basaltgeröll liegt. Vor den Öffnungen ist ein deutlicher Luftzug zu spüren. In einer der Öffnungen befindet sich noch Schnee. Der wurde im Winter hineingeschaufelt, damit die Besucher dieses Ortes eine Vorstellung davon bekommen, wie kalt es im Berg ist, erklärte mir Joachim Habel vom Kultur- und Geschichtsverein Frickhofen. Das Thermometer geht ruck zuck in den Keller und bleibt bei 3 Grad Celsius stehen. Ein lustiger Zufall war es, denn nur einen Tag später war die Hessenschau vor Ort und berichtete vom kühlsten Ort Hessens.

Geotop Ewiges Eis

Da es sich beim Ewigen Eis um ein einmaliges Naturphänomen im Westerwald handelt, gehört es mit zum Geopark Westerwald-Lahn-Taunus. Im Jahr 1839 entdeckten Arbeiter beim Abbruch von Basaltstein unter den Geröllmassen Vereisungen. Tief im Berg sind die Gesteine bis zu einer Tiefe von acht Metern gefroren. Jetzt bei den heißen Temperaturen ist dieses Eis nicht sichtbar. Es würde auch keinen Sinn machen, Steine zu beseitigen, denn dann würde das Eis sehr schnell schmelzen, weil die Isolation fehlt.

Ewige Eis in Dornburg

Der Berg aus Basaltstein besitzt zahlreiche Risse und Klüfte, die eine Eisbildung begünstigen. Weiterhin wird diese durch den großen Höhenunterschied zwischen Eintritts- und Austrittsöffnung für die Luft begünstigt. Dies sind alles Voraussetzungen, damit eine Kaminwirkung entsteht. Das Geröll auf dem Hang übt eine wärmeisolierende Wirkung aus. Die einströmende warme Luft von Außen dringt in den Berg ein und kühlt ab. Kalte Luft ist schwerer und sinkt nach unten – dadurch zieht sie neue Luft von oben in diesen „Kamin“ hinein. Die kalte Luft fließt an den beiden Stollenenden wieder nach außen. Dieser kühle Luftzug ist sehr gut zu spüren, wenn man davor steht.

Von dort aus lohnt sich ein leichter Anstieg zum Hildegardisfelsen, von dem es eine wunderbare Aussicht gibt. Auch die Hildegardiskapelle und der Brunnen sowie der Keltenwall bei der ehemaligen Dornburg gibt es dort zu entdecken. Sie sind alle Teil des Blasiussteig. Ein Abschnitt des Blasiussteiges widmet sich den Kelten. Eine interessante Gegend direkt vor der Haustür und ein empfehlenswerter Besuch bei den derzeitigen Temperaturen.

Naturwunder 2023

Im Jahr 2023 fand ein Voting der Heinz Sielmann Stiftung statt für das schönste Naturwunder in Deutschland. Mit 20,2 Prozent (5.337 Stimmen) wurde das Ewige Eis „Naturwunder des Jahres 2023“. Herzlichen Glückwunsch dafür!

 

 

Ein Kommentar

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert