Rundweg Berger Kirche St. Georg
Auf der A3 von Frankfurt nach Köln fahrend ist sie sehr gut zu sehen – die Berger Kirche im Brechener Ortsteil Werschau. Sie ist ein Kleinod im Goldenen Grund, Wallfahrtskirche und Ausflugsort mit mehr als 1250 Jahre alter Geschichte.
Von der B8 sind es nur wenige 100 Meter zu ihr hinauf. Die älteste erhaltene Kirche der Region sitzt auf einem Felssporn westlich von Niederbrechen. Der Rundweg B1b lädt zu einem halbstündigen Rundweg um die Berger Kirche ein.
Die kleine romanische Kirche ist dem heiligen Georg geweiht. Ein altes Wandbild lässt noch Georg, den Drachentöter erahnen und auch eine Holzfigur weist auf ihn hin. Bereits 910 wurde sie das erste Mal erwähnt. Um sie herum existierte der Ort Bergen. Der ist jedoch wüst gefallen. Dies bedeutet, dass die Siedlung aufgegeben wurde und heute nicht mehr besteht. Der Ort Bergen fand erstmals Erwähnung um 1129 als Fronhof des Mainzer Erzbischofs. Im 14. Jahrhundert fiel Bergen wüst.
Direkt unter der Berger Kirche befindet sich ein Parkplatz. Die Berger Kirche steht auf dem Friedhof Werschau. Der Kirchhof wird bis heute genutzt und ist von einer Mauer eingefriedet. Ein riesiger Baum vor dem Kircheneingang wirkt imposant und wirft Schatten.
Geschichte der Berger Kirche
Graf Konrad Kurzbold erhielt die Kirche 910 zusammen mit dem Königshof Oberbrechen zur Errichtung des Georgsstift, dem heutigen Limburger Dom, geschenkt. Es wird davon ausgegangen, dass die Berger Kirche zusammen mit der Blasiuskapelle in Frickhofen, dem Lubentiusstift in Dietkirchen sowie dem Stift St. Severus in Gemünden ein Zentrum der Christianisierung in der Niederlahnregion war. In Einzugsgebiet reichte bis zum 12 Kilometer entfernten Villmar. Mit dem Wüstfallen von Bergen wurde die Kirche Pfarrkirche von Werschau. Mehr zum Kirchenbau findet ihr hier.
Der kleine Bau besteht aus einem Hauptschiff sowie auf der Nordseite einem angebauten Seitenschiff. Der gotische Spitzhelm der Kirche ragt über das Blätterdach der umgebenden Bäume hinaus.
Schilder weisen auf den Rundweg hin. Wer ihnen folgt, hat einen schönen Blick ins Limburger Becken sowie über Niederbrechen hinweg. Auf den Feldern lassen sich Feldhasen und verschiedene Vögel entdecken. Mit offenen Augen lohnt es sich, den Rundweg zu gehen.
Am Ende des Rundweges geht es zu Fuß einen alten Weg hoch zur Kapelle. 79 alte Holzstufen warten auf euch. Dabei kommt ihr an einer Wiese vorbei, auf der ein alter Obstbaum steht. Oben angekommen wartet auch eine Bank zum kurzen Verschnaufen. Das Ziel ist der Parkplatz, an dem der Rundweg begann.
Die Kirche steht unter Denkmalschutz. Der „Freundeskreis Berger Kirche“ kümmert sich um Pflege und Unterhalt des kirchlichen Gebäudes.
Wenn ihr nach dem Rundweg noch ein wenig Lust habt, etwas mehr zu entdecken, empfehle ich einen Rundgang durch Niederbrechen mit seinen wunderbar restaurierten Fachwerkhäusern.