Rosenhang Museum – Ort für zeitgenössische Kunst
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Wer zeitgenössische Kunst kennenlernen möchte, dem empfehle ich einen Besuch im Rosenhang Museum in Weilburg. Eine ehemalige Brauerei bildet jetzt den Rahmen für vielfältige Kunst. Dabei ist das Gebäude selbst bereits schon Kunst, denn ehemalige Transportbänder oder alte Gemäuer sind Teil des Gesamtarrangements.
Von der Brauerei zum Kunstort
Was heute so schön im Sonnenlicht leuchtet, war über viele Jahre eine Brauerei. Im Jahr 1822 stellte Maria Katharina Helbig, die Urahnin der heutigen Besitzerin Antje Helbig, den Antrag, eine Bierbrauerei zu erbauen. Ihre Söhne übernahmen den Betrieb und zwischen 1848 bis 1860 wurde die Basis für den späteren umfangreichen Grundbesitz der Brauerei gelegt. In dieser ehemaligen Brauerei entstand auf vier Stockwerken ein spezieller Kunstort, der Einblicke in die zeitgenössische Kunst gibt. Dabei wurden alte Elemente der Brauerei restauriert und mit integriert, so dass ein Gesamtkunstwerk entstand, welches immer wieder zum entdecken einlädt. Die Eröffnung des privaten Museums in der ehemaligen Brauerei war 2017.
Rosenhang Museum zum Entdecken
Insgesamt 2.000 Quadratmeter laden zum Entdecken verschiedener Kunstformen ein – Gemälde, Drucke und Skulpturen warten auf den verschiedenen Ebenen auf den Besucher. Manche Bilder enthüllen erst ihre Geheimnisse, wenn man nahe an sie herangeht wie die Wasserbilder von Christian Awe. Aus der Ferne sehen seine Bilder wie Fotografien aus, doch wenn man näher herantritt, ist zu sehen, dass diese Effekte durch mehrere Farbschichten erzeugt werden. Genau verkehrt ist das Erscheinen bei den Werken von Christoph Lehmpfuhl. In der Ferne sind die Bilder und einzelne Elemente zu erkennen. Steht man dich davor, ist es nicht immer einfach bei diesen dicken Farbklecksen, aus denen die Bilder bestehen.
Bansky Art Lab
Ein besonderer Raum ist das Bansky Art Lab, welches sich dem britischen Streetart-Phänomen von Bansky annähert. Diese Dauerausstellung soll dazu dienen, mit Experten zu ergründen, wer hinter der Kunstfigur Bansky steckt. Dabei gibt es Kunstwerke von ihm zu sehen, aber auch vermeintliche Enttarnungen. Beteiligt Euch mit an dem Rätselraten und erfahrt mehr über die Kunst von Bansky.
Industriekultur trifft Kunst
Alleine das Gebäude ist schon eine Kunst für sich, wenn sich die grauen, modernen Treppenstufen an der verputzten Backsteinwand anschmiegen und der Putz immer wieder einen Blick auf die alten Backsteine ermöglichen. Besonders prägend fand ich die Harmonie zwischen Industriekultur und Kunst in der Kunsthalle, wo sich die Kunstwerke zwischen den alten Transportrollen befinden.
In diesem Bereich auch sehr faszinierend die Terrakotta-Figuren in der Installation „Himmelsfragen“ von Jiny Lan. Statt in Reih und Glied zu stehen wie die original Terrakotta-Armee zentralchinesischen Mausoleum Qin Shi Huang sind sie hier in einer Diskussionsrunde arrangiert.
Es ist sehr faszinierend, durch die einzelnen Räume zu gehen und die Vielfalt an zeitgenössischen Kunstwerken zu entdecken.
Informationen
Ahäuser Weg 8-10
35781 Weilburg
Öffnungszeiten
Di bis So 10-18 Uhr und nach Vereinbarung
Eintrittspreise
Erwachsene: 12 Euro
Kinder 6 – 16 Jahre: 6 Euro
Kostenlose Parkplätze vor dem Museum
Barrierefreier Zugang und barrierefreie Bewegung im Haus möglich
Mehr auf der Homepage des Museums
Verbindet den Besuch des Museum mit einem Spaziergang an der Lahn oder verweilt danach noch eine Weile in Weilburg, wo ihr ins Schloss gehen könnt oder ins Bergbaumuseum.