Auf den Spuren vom Schinderhannes

Auf den regionalen Spuren vom Schinderhannes

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Wer im Landkreis Limburg-Weilburg unterwegs ist, begegnet an verschiedenen Orten Schinderhannes. Doch wer war Schinderhannes und wo lassen sich Spuren von ihm finden? Wir begeben uns auf eine kleine Spurensuche.

Wer war Schinderhannes?

Johannes Bückler (wahrscheinlich 1779-1803), genannt Schinderhannes, war ein deutscher Räumer. Mindestens 211 Straftaten von Raub über Erpressung bis hin zu Mord konnten ihm nachgewiesen werden. Den Namen Schinderhannes erhielt er in seiner Lehrzeit. Er war Lehrjunge bei zwei Abdeckern, welche auch Schinder genannt werden. Da erhielt er seinen Spitznamen.

Er war vor allem im Hunsrück und Taunus aktiv. Er schloss sich immer wieder anderen Spießgesellen an, seine Begleiter wechselten, so dass er keine feste Bande hatte. Für den Landkreis Limburg-Weilburg gibt es fünf bekannte Stationen. Am 10.Januar 1801 überfiel er mit seiner Bande in Würges bei Bad Camberg die Posthalterei. Am 31. Mai 1802 wurde zwischen Wolfenhausen (Weilmünster) und Haintchen(Selters/ Taunus) im Taunus festgenommen. Zuerst ging es nach Runkel und von dort nach Limburg in das Haus, Rütsche 5, wo sich ein Rekrutierungsbüro befand. Bei der Festnahme war lange nicht bekannt, wenn man dort inhaftiert hatte. Johannes Bückler, der wohl sein Räuberleben satt hatte, versprach umfassende Auskunft über sein Räuberleben, wenn er nur nicht an die französischen Behörden ausgeliefert werde. Von Limburg aus kam er nach Frankfurt/Main, wo er in einem Prozess zum Tode verurteilt wurde.

Um seine Figur herum begann eine Legendenbildung, er wurde auch als „Robin Hood des Hunsrück“ tituliert, doch er war nur ein Krimineller, der seine eigenen Interessen verfolgte.

Schinderhannespfad

Der Schinderhannespfad im Taunus ist rund 181 Kilometer langer Fernwanderweg und führt auch durch den Landkreis Limburg-Weilburg. Über das Weiltal führt der Weg nach Weilburg und dort am Tierpark und der Kubacher Kristallhöhle vorbei bis nach Villmar an die Lahn. Taunus und Lahntal können auf diesem schönen Weg entdeckt werden. Eine Räubersymbol auf weißem Untergrund weist den Weg. Es geht mitten durch die Natur und ist ein sehr schöner Weg zum Wandern.

Auf den Spuren vom Schinderhannes

Auf den Spuren vom Schinderhannes

Mehr zum Schinderhannespfad findet ihr auf der Seite vom Naturpark Taunus.

Aufenthalt in Limburg

Nach seiner Festnahme bei Wolfenhausen wurde Johannes Bückler in Limburg, im Haus Rütsche 5, inhaftiert. Heute ist das Fachwerkhaus aus dem 13. Jahrhundert als Werner-Senger-Haus bekannt. Wie es zu diesem Namen kam, ist jedoch unbekannt. Es war ein Wohnhaus reicher Kaufleute. Bekanntheit erlangt das Haus durch die Inhaftierung des Räubers. Zu dieser Zeit war die Rekrutierungsstätte der Kaiserlichen Armee in dem Haus untergebracht, welche auch Straftäter und Deserteure in Gewahrsam nahm. Von dort aus kam Schinderhannes nach Frankfurt/ Main.

Auf den Spuren vom Schinderhannes

Werner-Senger-Haus, Rütsche 5

Am Werner-Senger-Haus findet ihr den Einstieg zur Hörmal-Tour, eine digitale Stadtführung in Limburg.

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