Burgruine Freienfels – Hoch über dem Weiltal
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Hoch über dem Weiltal steht die Burgruine Freienfels und ermöglicht einen tollen Blick übers Tal. Die ehemalige Burg liegt am linken Ufer der Weil hoch oben auf einem Felssporn.
Von Weilburg biegt ihr nach Freienfels ab. Kurz hinter der Brücke geht es links in den Wald hinein und dort gibt es Möglichkeiten, an der Seite zu parken. Von dort aus geht es vom Weiltalweg aus den Berg hoch Richtung Burg. Schlängelnd führt der Weg durch den Wald den Berg hinauf, von Zeit zu Zeit steht eine Bank zum verschnaufen. Dann geht es um den Felsensporn herum und über die Brücke gelangt ihr dann in die Burgruine. Die Burg steht auf Felsen aus Schalstein. Dies ist ein metamorphes Gestein vulkanischer Herkunft und entstand im Zeitalter des Devons über 400 Millionen Jahren. Aus diesem Grund ist die Burgruine Freienfels Teil des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus.
Freienfels ist ein Ortsteil von Weinbach und weit über den Landkreis hinaus bekannt für die Freienfelser Ritterspiele, die jedes Jahr stattfinden. Um die Burgruine zu erhalten und sie Stück für Stück zu sanieren, gründete sich 1994 der Förderverein, der auch die Ritterspiele ins Leben rief. Die Erlöse fließen in den Erhalt und die Instandsetzung der Burg.
Burgruine Freienfels
Die urkundliche Ersterwähnung der Burg war 1327 in einem Testament. Wann genau die Burg erbaut wurde ist nicht bekannt, es gibt Vermutungen, welche von Ende des 13. Jahrhunderts ausgehen. Erbauer waren wohl die Grafen Heinrich und Reinhard zu Diez-Weilnau. Es war wohl der Versuch, dem Expansionsstreben des Grafen Adolf von Nassau entgegenzutreten, sich in der Nachbarschaft stetig erweiterte. 1331 wurde die Burg an Graf Gerlach von Nassau verkauft. Ende des 14. Jahrhunderts verlor sie ihre militärische Bedeutung. Im Laufe Zeit wechselten immer wieder die Besitzverhältnisse. Im 18. Jahrhundert wurde sie dem Verfall preisgegeben. Um 1910 begann die langsame Wiederinstandsetzung.
Es ist eine hochmittelalterliche Befestigungsanlage, die sehr gut an den Felssporn angepasst ist. Der Hof ist durch eine in Nord-Süd-Richtung verlaufende, künstlich aufgeschüttete Geländestufe in zwei Höhenebenen unterteilt. Die Angriffsseite ist durch einen rund 20 Meter breiten Graben und eine Schildmauer mit Bergfried geschützt. Eine Brücke führt heute über den Graben.
Wehrhafte Burg
Die Burg ist durch Bruchsteine errichtet. Der Bergfried mit seinem fast quadratischen Grundriss hat 3,5 Meter starke Mauern und ist 19 Meter hoch. Der Bergfried hat vier Stockwerke, wobei das oberste nur noch in Ansätzen erhalten ist. Die Schießscharten zeigen den Zweck der Burg – sie diente der Verteidigung. Vom Bergfried gehen zweistöckige Wehrgänge ab.
Ein dreiviertelrunder Schalenturm flankiert den Wohnturm, welcher ebenfalls das Tal aus Richtung Südosten überwachte. Später wurde dieser in den Wohnturm integriert. An der Nordseite der Burg befindet sich ein dreigeschossiger Wohnbau, der Palas. Unterhalb des Wohnbaus befinden sich ein großer, über eine steile Treppe zugänglicher Keller mit einem Tonnengewölbe und bisher ungeklärten Öffnungen, sowie zwei weitere kleinere, allerdings verschüttete Keller links daneben sowie rechts darüber mit quer dazu liegenden Tonnengewölben. Eine niedrige, heute nur noch 1,5 Meter breite Mauer schließt den Burghof nach Westen hin ab und besitzt tiefliegende Schießscharten. Im Süden trifft diese Mauer auf den quadratischen Torflankenturm, der wohl Raum für die Wächter bot. Dieser kleinere Turm rahmt zusammen mit dem mächtigen Bergfried die rund sieben Meter lange Mauer auf der Angriffsseite ein, in die das spitz zulaufende, rund 4,5 Meter hohe Tor eingelassen ist.
Über steile Holztreppen kommt ihr in die Burg hinein und könnt den Burgfried erklimmen. Von oben habt ihr einen tollen Blick über das Weiltal.
Förderverein für die Burg
Das Land Hessen zeigte sich irgendwann nicht mehr bereit, die Kosten für die Burgruine zu übernehmen. Es waren die Bewohner des Ortes Freienfels, die sich um ihre Burg kümmerten und dann aus diesem Grund 1994 den Förderverein gründeten. Am 1. Juli 1996 ging die Burg in den Besitz des Fördervereins über, die sich seitdem um den Erhalt kümmert. Der Förderverein integriert die Burg ins kulturelle Leben unter anderem auch durch die Ritterspiele, welche deutschlandweit bekannt sind.
Und ein Fact am Rande: Die Burgruine Freienfels liegt ebenfalls auf dem Lahn-Camino-Abschnitt des Jakobsweges.
Informationen Burg Freienfels
Die Burg Freienfels ist von Anfang April bis Ende Oktober täglich von 10 Uhr bis 19 Uhr, bzw. bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet. Von November bis März nur nach Terminabsprache. In der Burg gibt es ebenfalls ein kleines Burgmuseum.
Weitere Informationen rund um die Burgruine und ihre Aufteilung findet ihr auf der Homepage des Fördervereins