Um Dornburg herum auf dem Blasiussteig
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Auf eine Länge von 20,8 Kilometern geht es über den schönen Blasiussteig rund um Dornburg herum. Für den gesamten Weg sind rund sechs Stunden veranschlagt, aber auch Teilstücke können ohne Probleme gelaufen werden, denn in jedem Ortsteil von Dornburg kommt ihr auf den Blasiussteig drauf. Der Wanderweg führt an touristisch exponierten Stellen vorbei, nimmt die Wanderer mit in die Vergangenheit und eröffnet einen geologischen Blick.
Eine Möglichkeit, auf den Blasiussteig zu kommen, besteht am Bahnhof Frickhofen. Auf einer Wanderkarte könnt ihr euch eine Übersicht zum Weg verschaffen, bevor es losgeht. Folgt immer dem weißen, geschwungenen „B“ auf orangenem Untergrund.
Folgt dem orangen Schildern
Der erste Teil der Strecke führt an den Bahngleisen auf einem gut ausgebauten Weg entlang, bevor es ein Stück bergauf geht und in den kühlen Wald hinein. Doch nicht nur die Natur wartet auf die Wanderer.
Bei Wilsenroth geht es durch ein Naturschutzgebiet, einem ehemaligen Basaltsteinabbau. Noch heute weisen riesige Säulen, welche eng aneinander stehen auf die Strukturen der Basaltsteine hin. Diese wurden bis 1989 abgebaut, bevor der Abbau eingestellt wurde.
Jetzt lässt sich wunderschön beobachten, wie sich die Natur die Fläche zurückholt. In der Basaltwand nistet ein Uhu-Pärchen und auch andere Vögel finden in den Wald- und Heckenstrukturen Brut- und Jagdgebiete. Neben den Vögeln bietet dieses Gebiet auch zahlreichen seltenen Amphibien wie der Gelbbauchunke oder der Kreuzkröte einen Lebensraum. In kleinen Tümpeln sind je nach Jahreszeit Kaulquappen oder kleine Frösche sowie Lurche zu beobachten.
Am oberen Rand des Basaltsteinbruchs kommt ihr an einer Streuobstwiese entlang. Nur noch ein Schild weist auf den Namensgeber der Gemeinde hin – die Dornburg.
Kelten siedelten hier
Oben auf der 396 Meter hohen Basaltkuppe, welche prägend für die Landschaft im Oberwesterwald ist, siedelten sich im 6. Jahrhundert vor Christus Kelten an und haben ihre Spuren hinterlassen. Reste einer Ringwallanlage aus der La-Tène-Zeit weisen noch heute darauf hin. Der Basaltabbau hat seine Spuren hinterlassen und hat das ehemalige Plateau auf 18 Hektar schrumpfen lassen. Von 3400 Metern Ringwall sind heute noch 1200 übrig. Auf dem Keltenweg erfahrt ihr einiges zu dieser Zeit.
Traurige Liebesgeschichte
Den Weg weiter gelangt ihr zum Hildegardisfelsen, von dem aus es einen fantastischen Ausblick ins Limburger Becken sowie zu den nördlichen Ausläufern des Taunus gibt. Der Fels hat einen magmatischen Ursprung, denn im Westerwald herrschte eine große vulkanische Aktivität. Der Felsen erzählt die Geschichte von Hildegard und ihrer unglücklichen Liebe zur Raubritter Ruprecht von Ellar. Die Geliebte befreit den Ritter aus dem Verlies und dieser verübte als Dank Vergeltung und legte die Stadt in Schutt und Asche. Tief erschüttert sprang Hildegard vom Felsen und nahm sich somit das Leben. In der Nähe des Felsens befinden sich ebenfalls die Überreste der frühromanischen Hildegardiskapelle aus dem 12./ 13. Jahrhundert sowie des Hildegardisbrunnen.
Nun führt der Weg etwas bergab und ihr kommt an einem geologischen Phänomen vorbei. Aufgrund der Basaltstruktur hat sich dort ein Schlott im Gestein gebildet, der dafür sorgt, dass selbst im Hochsommer kühle Luft herausströmt. Passend dazu, weil bis in den Sommer hinein sich Eis im Schacht hält, heißt diese Stelle auch das Ewige Eis. Ihr befindet euch jetzt am Südhang des Plateaus. Am Ewigen Eis befindet sich ein Parkplatz, von dem zurück nach Frickhofen gewandert werden kann. Ihr könnt aber auch wieder hoch aufs Plateau wandern und über Wilsenroth der Beschilderung folgen. Dieser Weg führt euch direkt zur Blasiuskapelle. Früher wahrscheinlich ein heidnischer Kultort wurde die Kapelle auf dem Blasiusberg um 1150 errichtet. Bereits ab 630 stand dort eine hölzerne Kapelle. Von dort habt ihr einen wunderschönen Blick ins Tal.
Von der Blasiuskapelle weiter
Von der Blasiuskapelle weiter geht es durch den Wald zum Dornburger Ortsteil Dorndorf weiter. Der Weg führt über den Watzenhahn, die höchste Erhebung in der Region mit 440 Meter über NN.
Dreiherrenstein
Ein besonderer historischer Punkt ist der Dreiherrenstein mittem im Wald am Blasiussteig. Ein wenig unscheinbar steht dort ein Grenzstein, welcher den einstigen Grenzlauf zwischen den Grafschaften Nassau-Oranien, Leiningen-Westerburg sowie dem Kurfürstentum Trier darstellt. Laut einer Erzählung trafen sich im 16. Jahrhundert die Herrscher sich an diesem Ort zu Verhandlungen. Heute markiert dieser Punkt im Wald die Grenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz. Der Dreiherrenstein ist ein Geotop im Geopark Westerwald-Lahn-Taunus.
In Dorndorf könnt ihr im Scheunencafé eine Rast einlegen und die Wanderung nachwirken lassen.
Diesen Rundwanderweg haben die Verkehrs- und Verschönerungsvereine Frickhofen, Dorndorf und Thalheim gestaltet und pflegen ihn. Ein Rundweg existierte bereits vor dieser Initiative, doch war er weder bekannt noch gut beschildert. Dies haben die Ehrenamtler geändert. Der Blasiusberg als Wahrzeichen der Gemeinde Dornburg ist auch Namensgeber des Blasiussteiges. Für den Weg mit einigen Höhenmetern Unterschied ist festes Schuhwerk empfohlen.
Mehr zum Blasiussteig erfahrt ihr auf der Homepage.