
Unica Bruch – Blick in die Vergangenheit
Etwas verborgen in Villmar liegt der Unica Bruch, der einen einmaligen Blick in die Vergangenheit ermöglicht.
Über die Marmorbrücke geht es rechts zum Lahn-Marmor-Museum entlang der Bahngleise. Am Bahnhof stehen genügend Plätze zum Parken zur Verfügung. Das Museum ist ebenfalls einen Besuch wert, doch der Bruch kann auch besucht werden, wenn das Museum geschlossen hat.
Am Museum geht es vorbei und links den Berg nach oben. Am Rande des Weges erfahrt ihr Wissenswertes über die verschiedenen erdgeschichtlichen Epochen. Entlang des Lahn-Marmor-Weges lest ihr zudem etwas über die Geschichte, den Abbau und die Verarbeitung des Lahn-Marmors.
Unica-Bruch
Ein kleines Schild weist den Weg rechts in den Wald. Von einer kleinen Empore aus geht der Blick nach unten, wo ein riesiges, weißes Dach den freigelegten, gerade geschnittenen und polierten Marmorbruch überspannt. Sechs Meter hoch und 15 Meter breit ist der Aufschluss, in zwei Terrassen gegliedert. Dieses Dach dient als Schutz vor Erosionen. Mitten im Wald gelegen ist dies ein sehr kühler, erfrischender Ort. Ein schmaler Weg führt hinunter in den Bruch. Im Wald sieht man noch altes rostiges Gerät, mit denen im ehemaligen Bruch gearbeitet wurde.
Unten vor dem geschliffenen Marmor offenbart sich eine ganze andere Welt. Dieser Aufbruch gewährt einen Blick zurück in die Zeit des Mitteldevons, als sich an dieser Stelle ein Stromatoporenriff befand. Dieser Blick ist weltweit einmalig. Jeder Besucher sollte sich ein wenig Zeit nehmen, um das Bild ins sich aufzunehmen. Zuerst erscheint es einfach nur farbig. Verschiedene Rot- und Weißtöne durchziehen den Stein. Es sind einzelne Strukturen erkennbar. Diese offenbaren eine eigene Welt, wie sie vor 380 Millionen Jahren dort existierte.
Einzigartiges Naturdenkmal
Aufgrund dieser Einmaligkeit zählt der Unica-Bruch in Villmar seit 1996 zum Natur- und Kulturdenkmal, welches 2005 das Prädikat „Nationales Geotop“ erhielt. Dieser einmalige Ort zählt ebenfalls zu den Geopunkten des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus.
Ab dem 16. Jahrhundert wurde der Lahnmarmor abgebaut und findet sich überall auf der Welt. In der Kapuzinergruft in Wien, im Berliner Dom und sogar im Empire State Building in New York stoßen die Besucher auf Lahnmarmor. In über 100 Steinbrüchen entlang der Lahn wurde Marmor abgebaut. Der Unica-Bruch ist der einzige Steinbruch, der heute begehbar ist.
Den Besuch in Villmar könnt ihr auch in eine Wanderung einbinden. Von Runkel aus gelangt ihr über den Planetenweg nach Villmar. Sehr schön ist der Weg in den Steilhängen der Lahn zurück nach Runkel.